Ausgehend von der These, dass der Körper der Garant des Realen
sei, untersucht Queau zunächst die Frage, ob das Virtuelle
Raum oder Ort ist: Es ist zwischen dem Raum, der dem Seienden
vorausgeht (Kant), und dem Ort, der ein Attribut des Dings
ist. Daraus entwickelt er seine These, dass das Virtuelle Bild
und Körper, Geste und Visuelles, Bewegung und Gedächtnis auf
neue Weise verknüpft. Das gewohnte Verhältnis von Glauben und
Sehen wird durcheinandergebracht: Im Virtuellen ist es
lebensnotwendig zu unterscheiden, was der Ordnung des Begriffs
und was der Ordnung der Wahrnehmung angehört. Philippe Quéau ist Forschungsdirektor am Institut National de l’Audiovisuel (INA) in Paris, und gründete 1981 das Internationale Forum für neue Bildlichkeit »Imagina« in Monte Carlo, als dessen Programmleiter er bis heute tätig ist. Die Televirtualität bildet den Forschungsschwerpunkt Quéaus. |